Gib mir eine Badehose und ich spring’ sofort hinein. Käsespätzle – eine Symbiose aus schwäbischer Ursprünglichkeit und Allgäuer Landluft. Nimm ein paar Spätzle, verschmelze sie mit allerbestem Bergkäse und voilà: Der siebte Himmel ist geschaffen.
Jeder kennt sie, jeder mag sie. Käsespätzle finden sich im deutschsprachigen Raum auf fast jeder Speisekarte und in unzähligen Varianten wieder. Dabei bestehen sie meistens aus den Zutaten Käse und Spätzle. Fast schon wieder logisch, gell? 😉 Dennoch kann man auch mit den einfachsten Zutaten viel falsch machen, vor allem wenn man meint, man könne mit Diesen nicht auskommen und man versucht, durch noch mehr Zutaten das Gericht aufzumotzen. Aber Vorsicht, dieser Schuss kann auch nach hinten losgehen. Weniger ist manchmal mehr!
Nun komme ich endlich mal dazu, den versprochenen Artikel über meine Käsespätzle zu schreiben. Vor einigen Tagen bzw. Wochen konnte ich einen kleinen Einblick in die Spätzle Herstellung geben. Wenn auch “trockene” Spätzle sehr gut als Beilage geeignet sind und natürlich zu fast jedem schwäbischen Gericht passen, kann man daraus aber auch noch mehr machen.
Ich möchte meinen Käsespätzle keinen besonderen Namen geben, da sie Diesen mit Sicherheit nicht verdient hätten. Es sind mit Sicherheit keine “Tiroler Kasspatzln”, da ich dafür nicht den richtigen Käse verwenden konnte. Auch andere Namen sollten meine Käsespätzle nicht verwenden, da in den meisten Rezepten per Definition bestimmte Zutaten verwendet werden müssen. Eigentlich ist es auch völlig egal, welchen Käse man für die Kässpätzle verwendet. Hauptsache er ist würzig, schmeckt einem selbst und hat mindestens 40% Fett i.Tr.
Aber, glaubt ihr wirklich die leckeren Kässpätzle aus dem Restaurant um die Ecke beinhalten den exklusivsten Käse, den es weit und breit gibt? Und das bei einem Preis von 6,50 € pro Portion?
Im Leben nicht!!!
Ich hatte schon viele Kässpätzle – vor allem im Skiurlaub. Dort gibt es diese in fast jeder Almhütte. Und ich wette, 80% davon halten sich nicht an die definierten Käsesorten, die original “Allgäuer Kässpätzle” oder Ähnliche beinhalten müssen. Ich möchte sogar behaupten, dass dort sehr viel mit Glutamat geschummelt wird. Ihr merkt schon, ich reite immer wieder gerne auf dem Teufelszeug herum, aber ich habe eben nun mal eine Abneigung dagegen und verstehe nicht, warum viele Leute glauben, es lasse sich damit einfacher “Kochen”… Es schmeckt danach doch alles gleich, seien wir doch mal ehrlich!
Das Video zum Rezept
Rezeptkarte mit detaillierten Mengenangaben für Käsespätzle
Zubereitung
Spätzleteig
- 2 Eier mit 1 TL Salz und 1 Prise Muskat verquirlen.
- Etwas von 100 ml Mineralwasser und etwas von 200 g Spätzlemehl dazugeben und zu einem homogenen, flüssigen Teig verrühren.Nach und nach das komplette Spätzlemehl hinzugeben und so viel Mineralwasser, dass ein zähflüssiger Teig entsteht. Dieser sollte Blasen werfen und nicht reißen, wenn man ihn mit dem Rührlöffel nach oben zieht.
- Abgedeckt 20 Minuten ruhen lassen.
- Währenddessen einen Topf mit Wasser aufsetzen.
Käsespätzle
- 8 Zwiebeln grob würfeln.
- 400 g Käse reiben.
- Gewürfelte Zwiebeln in Butterschmalz glasig dünsten.
- Sobald das Wasser kocht, gut salzen (sollte nach Meerwasser schmecken). Nun die Spätzle portionsweise zubereiten (mit einer Spätzle Presse, mit einem Spätzle Hobel oder mit dem Spätzle Brett). Mit dem Schaumlöffel herausheben und direkt zu den Zwiebeln in die Pfanne geben.
- Geriebenen Käse hinzufügen, unterrühren und dabei schmelzen lassen.
- Mit 1 TL Salz und 1 Prise Pfeffer abschmecken.
- Mit Röstzwiebeln und Petersilie garnieren.
Das passende Rezept für Kinder
Meine Tipps für Dich
Eine Zwiebel rechne ich immer mit 80 Gramm, d.h. bei dem Rezept für 4 Personen so ca. 600-650 Gramm. Du kannst es aber auch gerne mal mit 400 Gramm Zwiebeln probieren.
Hallo Kochschwoab,
grundsätzlich kann man mit jedem Käse und Spätzle – wie der Name schon sagt – KäsSpätzle herstellen. Alles Geschmacksache.
Eine unglaublich derftige und trotzdem fein abgerundete Version ist diese, welche ich bevorzuge, wobei natürlich “Weisslacker” sogar im Allgäu selten zu bekommen ist (es lohnt sich aber – siehe hier: http://www.slowfood.de/biodiversitaet/die_arche_passagiere/weisslacker/:
Mein Rezept also:
500 g Mehl
8-10 Eier
evtl. (Mineral)Wasser
Salz
150 g Bergkäse
100 g Romadur
50 g Weisslacker
120 g Butter(schmalz)
4 Zwiebeln in Ringen
Pfeffer, Salz, Muskat
Schlagsahne
Spätzleteig zubereiten und abtropfen lassen. Bergkäse reiben. den Romadur und den Weisslacker in kleine Stücke schneiden. In einer grossen Pfanne (evtl. Wok) die Zwiebeln in Butter(schmalz) anbraten, die Spätzle dazu geben und kräftig würzen. Bald darauf den Käse darunter mischen und umrühren. Sobald sich der Käse in Fäden zieht, einen „Schuss“ Sahne darunter geben, umrühren und sofort servieren.
Herzliche Grüsse und viel Erfolg mit dem Blog
Edgar – donAceto –
Sauber, danke für den Kommentar. Fahre am Wochenende wahrscheinlich wieder ins Allgäu. Mal schaun, ob ich da irgendwo den Weißlacker bekomme 😉
Spätzle ond Käs, des basst doch guat zamma. Viel Spaß beim Nachkochen