Spargel

  • Warum riecht der Urin nach dem Spargelgenuss?
  • Wie bereitet man ihn zu?
  • Wie wird er gepflanzt und geerntet?
  • Welche Arten gibt es?
  • Auf was sollte man beim Kauf achten und wie kann er gelagert oder konserviert werden?

Hast du dir schon mal eine dieser Fragen gestellt und wartest bis heute auf die Antwort?Dann bist du hier genau richtig!

Weißt du eigentlich, was das am häufigsten angebaute Freilandgemüse bei uns ist?

Spargel – Oder genau genommen Gemüsespargel oder Gemeiner Spargel. Denn diese essbare Spargelart ist eine von ca. 220 anderen Arten aus der Gattung Spargel.

Oberhalb oder unterhalb der Erdoberfläche macht häufig den Unterschied

Neben verschiedenen Spargelsorten macht die unterschiedlichen Farben des Spargels (weiß, grün und violett) oft die Ernteweise aus: Während beim Weiß- (oder Bleich-) Spargel die Sprossachsen geerntet werden, bevor sie an die Erdoberfläche gelangen, wird grüner und violetter Spargel oberhalb der Erdoberfläche geerntet, sodass sich im Sonnenlicht das grünfärbende Chlorophyll gebildet hat. Die violette Farbe manchen Spargels entsteht wiederum durch den Pflanzenfarbstoff Anthocyan.

Den Teil des Spargels, den wir als Gemüse verzehren, sind genau genommen die jungen Triebe bzw. frisch austreibenden Stängel des Gemüsespargels. Diese treiben aus dem Rhizom der Pflanze aus und oberhalb der Erde bilden sich 0,5 – 1,5 m lange Stängel mit nadelförmigen, blattartigen Zweigen aus. Die Blütezeit des Spargel ist im Juni/Juli, woraus sich rote, leicht giftige Beeren bilden.

Ursprünglich stammt der uns bekannte Gemüsespargel aus dem östlichen Mittelmeerraum und bevorzugt trockene, sandige sowie mäßig nährstoffreiche Böden, die nicht zu feucht oder steinig sind.

Der Geschmack vom weißen/bleichen Spargel ist eher mild und kann bitter schmecken, falls er unter zu kühlen oder schwankenden Wetterbedingungen gewachsen ist oder zu nah am Wurzelstock gestochen wurde. Violetter Spargel ist meist etwas nussiger im Geschmack.

Grüner Spargel hat ein kräftigeres, würzigeres Aroma und ist durch das erhaltene Vitamin A sowie den vergleichsweise höheren Vitamin C Gehalt gesünder als weißer Spargel.

Am Johannistag ist wieder “alles vorbei”

Die Erntezeit von Spargel liegt in Europa zwischen März und Juni.

Um die Erntezeit besser steuern zu können, wird der Spargel häufig mit Planen abgedeckt – die schwarze Außenseite erhöht die Temperatur und beschleunigt das Wachstum wohingegen die weiße Außenseite dieses verlangsamt.

Ende der Spargelzeit ist in Deutschland am 24. Juni, dem Johannistag, damit der Spargel für die kommende Saison ausreichend regenerieren kann.

Angebaut wird der Spargel, indem im Herbst ein Graben ausgehoben und gedüngt wird und anschließend im Frühjahr ein- bis zweijährige Spargelpflanzen eingepflanzt und mit Erde bedeckt werden. Im darauffolgenden Herbst werden die Stängel abgeschnitten und im kommenden Frühjahr vollständig mit Erde angefüllt.

Im dritten Jahr wird dann bei Weißspargel, im Gegensatz zum Grünspargel, der sogenannte Bifang (ein Erdwall) aufgeschüttet.

Wenn im Frühjahr dann die Spargeltriebe die Erdoberfläche durchbrechen, wird der Spargel jeweils morgens und abends ausgegraben und mit einem speziellen Stechmesser abgeschnitten (gestochen). Danach wird das Loch wieder gefüllt und die Oberfläche geglättet, um das Austreiben weiterer Triebe besser erkennen zu können.

Wie finde ich frischen Spargel – und wie bleibt er frisch?

Beim Spargelkauf sollte man auf möglichst gerade und an den Enden feucht glänzende Spargelstangen sowie bei weißem oder violetten Spargel geschlossene Köpfe Wert legen. Auch quietschender Spargel ist ein gutes Zeichen. Nach dem Kauf sollte er so schnell wie möglich verarbeitet werden und in der Zwischenzeit zur Lagerung in ein feuchtes Tuch gewickelt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Im geschälten Zustand kann Spargel auch eingefroren werden.

Bei der Zubereitung zählt vor allem eins: schälen, schälen, schälen – und bloß kein Aluminiumtopf

Im Durchschnitt sollte mit 500 g Spargel pro Person kalkuliert werden und der Spargel vor der Verarbeitung gründlich von der Spargelspitze abwärts geschält (bei grünem Spargel nicht notwendig) sowie von Fasern und holzigen Stellen befreit werden. Diese Reste müssen aber nicht weggeworfen werden, sondern können im Kochsud für eine Suppe ausgekocht werden.

Spargel kann gekocht, gedünstet, gebraten, gerillt oder auch im Backofen zubereitet werden.

Beim Kochen sollte der Spargel möglichst stehend gegart werden (hierzu gibt es spezielle Töpfe), damit die Spargelköpfe nicht im Wasser sind, da sie sonst sehr weich bis matschig werden. Zu 1 Liter Kochwasser 1 TL Salz, 1 Prise Zucker sowie 1 EL Butter geben. Der Zucker neutralisiert mögliche Bitterstoffe, die Butter hebt das Aroma nochmals hervor. Um die helle Spargelfarbe zu erhalten, kann 1 Spritzer Zitronensaft zum Kochwasser gegeben werden. Grüner Spargel sollte zum Farberhalt nach dem Kochen in Eiswasser abgeschreckt werden. Nicht verwendet werden sollten Aluminiumtöpfe, da sich hier der Spargel gräulich verfärbt. Je nach Dicke der Stangen ist der Spargel nach 10-20 Minuten gar. Wird er gedämpft, benötigt der Spargel ca. 30 Minuten bis er gar ist.

In rohem Zustand ist Spargel zwar nicht giftig, allerdings ist der typische Spargelgeschmack hier weniger ausgeprägt.

Verwendung findet Spargel ganz klassisch mit Kartoffeln, zerlassener Butter, Sauce Hollandaise und Schinken, aber auch als Spargelsuppe oder -salat. Durch einen Kaloriengehalt von nur 18 kcal pro 100 g hat er auch als Beilage zu gebratenem Fleisch viele Fans.

Ein frisches und kalorienarmes Frühjahrsgemüse mit gesunden Nebeneffekten

Spargel ist auch ein sehr gesundes Gemüse, da er einen hohen Wasseranteil hat sowie einige Vitamine und Mineralstoffe enthält. Durch das enthaltene Asparagin sowie Kalium wirkt er harntreibend. Diese Asparagusinsäure ist auch verantwortlich für den sogenannten Spargelurin, denn sie wird bei fast der Hälfte der Menschen durch Enzyme in schwefelhaltige Verbindungen gespalten. Es ist jedoch unbekannt, warum dies nicht bei allen Menschen gleich ist.

Außerdem enthält Spargel einen große Menge an Folsäure, was sich fördernd auf Zellerneuerung und Blutbildung auswirkt. Auch fördern die enthaltenen Saponine die Cortisol-Produktion, was den Blutdruck erhöht und dadurch aufmunternd wirkt. Das enthaltenen Zink fördert die Zellteilung und verbessert Haut- und Haarstruktur sowie die Wundheilung.

Aufgrund des hohen Puringehalts sollte Spargel jedoch von Menschen mit Nierenproblemen oder Gicht gemieden werden.


Quellen:

https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/gemuese/spargel
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spargel&oldid=211524816

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Jens Haizmann

Jens ist Vater von drei Kindern und weiß wie anstrengend es ist, trotz Haushalt, Beruf, Garten und Kinderbetreuung am Ende des Tages noch etwas Frisches auf den Tisch zu zaubern. Über die Jahre hinweg hat er deshalb diverse Hilfsmittel entwickelt, die seiner Familie viel Spaß am Kochen und Backen bereiten. Er ist Autor und Kopf hinter den sogenannten Sketchrezepten, die bereits von Kindern im Vorschulalter und jünger genutzt werden...

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