Wenn es im Frühjahr wärmer wird und die Tage länger werden, so überfällt uns an schattigen, feuchten Stellen in der Natur oft ein betörender Duft und man entdeckt nicht unweit oft ein Meer einer 20 bis 30 cm großen, grünen Pflanze – Bärlauch.
Seine Verwandtschaft mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch lässt sich kaum leugnen und seine Verwendbarkeit ist vielfältig – als Gemüse-, Gewürz- und auch Heilpflanze.
Sobald der Schnee schmilzt und das Thermometer etwas klettert, sprießt von März bis Ende Mai/Anfang Juni der Bärlauch vor allem auf schattigen, nährstoffreichen und feuchten Böden und verströmt sein intensives knoblauchartiges Aroma, bevor nach der Blütezeit im April/Mai die Blätter vollkommen absterben.
Sein bestes Aroma entfaltet er in rohem Zustand
Grundsätzlich ist Bärlauch zwar komplett essbar, genutzt werden aber vorwiegend die Blätter und Stängeln; vor allem für Saucen, Pestos oder Kräuterbutter. Da durch Hitze die für das Aroma typischen schwefelhaltigen Stoffe im Bärlauch verändert werden und er dadurch viel von seinem charakteristischen Geschmack verliert, wird er meist roh verwendet. Als Heilpflanze wird er vor allem bei Stoffwechsel- und Verdauungsproblemen aktivierend und fördernd eingesetzt. Neben dieser verdauungs- und kreislauffördernden Wirkung, wirkt er auch entgiftend, antimikrobiell sowie antibakteriell.
Von giftigen Doppelgängern und was den Unterschied macht
Der knoblauchartige Geruch, der vor allem beim Zerreiben der Blätter unverkennbar ist, ist auch eines der markantesten Merkmale die ihn von seinen optisch ähnelnden aber giftigen Doppelgängern unterscheidet – dem Maiglöckchen, den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen und den meist ungefleckten Blättern jüngerer Pflanzen des Gefleckten Aronstabs.
Auch optisch lassen sich die Bärlauchblätter unterscheiden, denn während ihre Blattunterseite immer matt ist, so ist sie bei Maiglöckchen und Herbstzeitlosen glänzend. Zudem gibt es Unterschiede in Blattstruktur und -spross: Jedes Bärlauchblatt besitzt jeweils einen Blattstängel und hat eine breite, parallele Netzstruktur in den Blättern. Beim Maiglöckchen und auch bei Herbstzeitlosen hingegen bilden sich an einem Stiel zwei große Blätter aus und die parallele Netzstruktur ist deutlich enger. Herbstzeitlose wachsen außerdem im Gegensatz zu Bärlauch eher auf Wiesen. Der optische Hauptunterschied mit den ungefleckten Blättern jüngerer Pflanzen des Gefleckten Aronstabs ist die unregelmäßige Netzstruktur in den Blättern.
Kann ich den Bärlauch auch in meinen heimischen Garten oder auf den Balkon holen?
Wer auf Nummer sicher gehen möchte oder dem der Ausflug in den Wald zu lange dauert, der kann Bärlauch auch in Garten oder Balkontopf kultivieren. Stimmen die Bedingungen, kann Bärlauch sich mit der Zeit aus einer Zwiebel nahezu unkrautartig vermehren. Optimal hierfür ist ein schattiger bis halbschattiger Standort – und bloß keine Staunässe, aber nie ausgetrocknet.
Möchte man den Bärlauch aus Samen anzüchten, sollte man dies am besten schon im Herbst machen, da die Samen zum Keimen etwas Frost brauchen. Auch sollten sie etwas in die Erde gedrückt werden, da er neben Kalt- auch ein Dunkelkeimer ist. Grundsätzlich kann es dennoch über ein Jahr dauern, bis die Samen keimen.
Wenn es ganz schnell gehen muss, kann man den Bärlauch auch gerne im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt kaufen, sollte hierbei aber darauf achten, dass die Blätter saftig grün sind und eine gewisse Festigkeit haben. Sind die Blätter schlaff oder gelblich oder sind viele Blüten vorhanden, so sind die Blätter weniger aromatisch.
Und zu guter Letzt
Wie sagt meine Schwiegermutter schon immer: Bärlauch ist super aromatisch, würzig, hat einen knoblauchartigen Geschmack und selbst nach übermäßigem Genuss kann man sich danach wieder unter Menschen wagen.
Quellen:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/baerlauch-so-erkennen-sie-giftige-doppelgaenger
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=B%C3%A4rlauch&oldid=211856356
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