Diese türkische bzw. armenische Pizza ist ein Rockstar unter den viel verbreiteten Varianten der mit Soße bestrichenen Teigfladen. Man nimmt sogar an, dass diese Art der Pizza bereits im 2. Jahrtausend VOR Christus von Assyrern zubereitet und erfunden wurde – somit also schon lange vor der heute allseits bekannten italienischen Pizza. Wie ein richtiger Rockstar eben auch, hat sie sich also über die Epochen hinweg kaum verändert und blieb ihrer Seele treu. Hauchdünner Teigfladen, bestrichen einer würzigen Mischung aus Hackfleisch, Zwiebeln und Tomaten, im heißen Ofen gebacken und anschließend heiß, mit Zwiebelstückchen, Petersilie und Zitronensaft aufgerollt. Fertig ist ein Lahmacun.
1001 Nacht, das klingt nach einem äußerst festlichen Anlass für ein Blog-Event und das ist es auch. Anlässlich 1001 Facebookfans möchte Küchenplausch mit uns feiern und ruft dazu ein Fest aus.
Das Gute dabei ist – jeder bringt sein Essen selbst mit zur Feier, sodass für jeden etwas dabei ist. Das ist aber auch gut so, denn Küchenplausch zählt mittlerweile knapp 2500 Fans und die haben alle Hunger.
Jeder soll seine Freunde mit orientalischen Köstlichkeiten verwöhnen und die Rezepte mit zum Freudenfest bringen. Die Messlatte wurde gleich zu Beginn sehr hoch gelegt. Petra hatte z.B. gleich einen ganzen Tisch mit lauter Köstlichkeiten gedeckt.
Kann ich da mit einfachen Lahmacun mithalten? Ist diese Leckerei überhaupt orientalisch genug? Schließlich sollen zu diesem Fest Dinge kredenzt werden, die es sonst nicht alle Tage gibt. Trifft das auch auf ein Gericht zu, welches man auch innerhalb von 30 Minuten beim Dönerladen um die Ecke bekommen kann? Dort ist es auch als “Türkische Pizza” bekannt.
Doch was ist mit der Türkei? Gehört Diese zum Orient? Darüber waren sich bei meiner Recherche im Internet nicht alle ganz einig. Deshalb möchte ich auf Wikipedia verweisen, wo der Begriff “Orient” erläutert wird.
Auch habe ich herausgefunden, dass Lahmacun ursprünglich garnicht aus der Türkei kommt, sondern lediglich im westlichen Raum stets damit in Verbindung gebracht wird.
“Lahmacun ist ein orientalisches Gericht, dessen Ursprünge bis zu den Babyloniern zurück verfolgt werden kann. Die zirka 5000 Jahre alte Teigspeise erlebt seit ungefähr zwei Jahrzehnten in Zentraleuropa eine multikulturelle Renaissance.” – Quelle: Esma’s Schlemmereien
Somit kann ich guten Gewissens dieses wundervolle, ursprüngliche Gericht anbieten und ihm den orientalischen Stempel aufdrücken, auch wenn ich für den Teig eigentlich einen Pizzateig verwende. Aber Pssscht, nicht weitersagen!
Rezeptkarte mit detaillierten Mengenangaben für Lahmacun
Zubereitung
48 Stunden vor der Zubereitung
- Für den Teig 2 g Hefe in 240 g Wasser auflösen und anschließend mit 360 g Weizenmehl (Type 550), 20 g Olivenöl und 6 g Salz homogen vermengen.
- Anschließend 60 Minuten bei Zimmertemperatur reifen lassen und alle 20 Minuten falten.
- Danach den Teig für ca. 48 Stunden im Kühlschrank aufbewahren.
Am Backtag
- Den Teig aus dem Kühlschrank holen und etwas Raumtemperatur annehmen lassen.
- Den Backofen vorheizen (Ober-/Unterhitze: 280 °C | Umluft: 250 °C).
- Für den Belag 2 rote Paprika, 2 Zwiebeln, 2 Zehe(n) Knoblauch und 1 Bund Petersilie fein hacken.
- Die gehackten Zutaten in einer großen Schüssel mit 400 g Rinderhackfleisch mit 250 g passierten Tomaten, 100 g Olivenöl, 2 EL Paprikamark, 1 TL süßem Paprikapulver, 1/2 TL scharfem Paprikapulver, 1/2 TL Kreuzkümmel, 2 TL Salz und 1 Prise(n) Pfeffer vermengen.
- Den Teig in 4 Portion(en) aufteilen und 2-3 mm dünn oval ausrollen. Tipp: Ich rolle den Teig dabei immer direkt auf Grillmatten aus und backe die Pizzen später auch darauf.
- Dann die Masse auf den Böden verteilen und verstreichen
- Die Pizzen nacheinander ca. 8-10 Minuten backen.
- In der Zwischenzeit 2 Zwiebeln und 2 Zehe(n) Knoblauch hacken.
- 1 Bund glatte Petersilie grob zerteilen.
- Die Pizzen nach dem Backen jeweils 2 Minuten auskühlen lassen (dadurch werden sie elastischer), mit Zwiebel, Knoblauch und Petersilie belegen sowie jeweils mit 1 EL Zitronensaft beträufeln.
- Anschließend einrollen und genießen.
Nährwerte pro Portion
Nützliche Küchenutensilien
Ein passendes Video
Weitere Infos zum Beitrag
Lahmacun ist toll! Selber gemacht hab ich das auch noch nicht – aber jetzt hast du mich dran erinnert 😀
Was aber noch besser ist: Lahmacun Spezial. Also ein Lahmacun belegt mit den typischen Döner-Zutaten wie Fleisch, Salat, Zeiebeln und Sauce. Da fang ich direkt an zu sabbern 😀
Dacht ich mir doch fast, dass dir das gefällt. Wieso war mir klar, dass du es noch mit Fleisch verfeinern würdest? 🙂
Super, ich liebe Lahmacun! Und muss mich gerade fragen, warum er/sie/es? es noch nicht bis in unseren Pizzaofen geschafft hat.
Tolles Gericht!
Na, dann mal los. Hopp hopp 😉